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Deutschland gegen Bayern

Gestern Abend dachte ich, ich seh nicht gut: Bayern gegen Deutschland, oder umgekehrt. Von den Öffentlich-Rechtlichen ist man seit der EM ja einiges gewöhnt, da wundert man sich auch nicht mehr wirklich, wenn von den Flaggen-Verdrehern jetzt auch schon binnen-föderale Fußballspiele erfunden werden.
War ja dann doch so. Der Titan ist ja gegangen. Ich hab das übrigens mal bei Wiktionary nachgeschaut: Ein Titan ist jemand, dessen Fähigkeiten über das normale Maß hinausgehen. -Oder eben dessen Kontostand… Wie dem auch sei, nu isser weg, unser Olli, der Beißer. Oder schlicht der Mann, der nie ein Tor schiessen durfte.
Aber Bayern gegen Deutschland erinnerte mich auch noch an ein Detail aus dem Geschichtsunterricht, das heutzutage schier in Vergessenheit geraten ist: Der bayerische Landtag hat seinerzeit dem Grundgesetz der Bundesrepublik nicht zugestimmt und dies auch bis heute nicht nachgeholt. Kein Scherz.

China Hotel

Was hatten sich die Organisatoren blo? dabei gedacht: Museumsmeilenfest in Bonn, noch dazu an einem Sonntag, Hinz und Kunz auf den F??en, um mal schnell 3 Strahlen Sonne abzukriegen und die China-Ausstellung mit altchinesischen Grabfunden zu besichtigen. F?r umme, versteht sich.
Drumherum hat man sich auf beiden Flanken viel M?he gegeben, ein Rahmenprogramm zu pr?sentieren: Linker Hand eines dieser typischen „Familienfeste“: W?rstchen, Crepes, Fanta mit Strohhalm, Kinderwagen, Buden, allerlei Spielger?t – Spielen und L?rmen nicht blo? erlaubt, sondern Kern, Sinn und Zweck der Veranstaltung. Sch?tzungsweise 2 Millionen Kinder und exponential mehr Erwachsene machten Gebrauch von diesem Angebot. Auf der anderen Seite des Museums sind auch jede Menge Kinder, sch?tzungsweise 4 Millionen, darunter nur einige Erwachsene, das Durchschnittsalter liegt bei 12-13.
Ich will es gar nicht spannender als n?tig machen, die Rede ist klar von einer min?tlich wachsenden Warteschlange zum Tokio Hotel-Konzert in Bonn. (Was mir allein diese Verwendung von „Tokio Hotel“ bei Google bringt, macht mich fertig!) Da stehen diese Kinder seit morgens 8 in der Reihe an, umh?llt von W?rmefolie, damit sie in ihren Minishirts und H?ftg?rteln nicht blau frieren, bis das Konzert am Abend anf?ngt, und halten selbstgebastelte „Bill“- und „Tom“-Plakate oder einfach die letzte Bravo hoch. Zur Pflichtausr?stung geh?rt au?erdem ein „Bill“- oder „Tom“-Schriftzug mit Lippenstift oder Kajal auf dem Gesicht. Nebenbei: Wenn ich bei Tokio Hotel spielen w?rde und nicht Bill oder Tom hie?e, ich m??te mir ernsthaft Gedanken um meine Wirkung auf meine Zielgruppe machen! Einige Kinder haben sich dann auch noch als Bill verkleidet und gestylt. V?llig geschlechtsneutral, wie das Original.
Was mich ja in der Hauptsache „nur“ zum intensiven Kopfsch?tteln angeregte und in Verst?ndnislosigkeit ?ber die Jugend von heute sinnierend hinterlassen hat, war f?r meinen Vater ganz klar Marktforschung und vielleicht auch mal ein erfrischendes Erlebnis dahingehend, da? er v?llig beruhigt sein kann dar?ber, da? andernorts die Kidz offensichtlich genauso bekloppt sind wie die, die er zum Lernen anzuregen hat. Also an den schreienden Hordern vorbei, rein ins Museum und dann drinnen China, drau?en Tokio.
Kleiner Ortswechsel f?r eine Randbemerkung: K?ln. Diese Stadt ist ein einziger Container, so kommt es einem vor. Eine gigantische Sch?rfstelle f?r Castingopfer. Ich habe mich immer gefragt, wo diese ganzen Spacken hergeholt werden, die nachmittags bei Oli Geissen und Co drinsitzen, die in den Container oder Dschungel gehen, zu denen die Super-Nanny nach Hause kommt, oder die in Doku-Soaps a la „Unser Baumarkt“ mitspielen. Die bittere Wahrheit ist: Die kommen alle aus K?ln und/oder Umgebung. So, jetzt isses raus. Und wer es nicht glaubt, der soll einfach mal zum Shoppen in diese grauenvolle Stadt fahren und da nur 10 min Leute beobachten und derem Talk zuh?ren. Kleine Kostprobe gef?llig? „Ey, isch hatt grat nen Descha-W?.“ -„En wat? -Du, isch kann doch kein Franz?sisch!“

Bin ich Deutschland?

Seit gut einer Woche macht es mich beim Fernsehen ganz nerv?s, da? eine nicht zu untersch?tzende Menge VIPs mir durch die Mattscheibe zuruft, ich sei Deutschland. Zwischendrin pl?rrt ein Kind, ich solle von der Bremse runter, Didda Kawutzke schl?gt vor „sich de H?nd schmutzsch z’machen„, die Frau Fahrradkurierin will allen in den Hintern treten… Ja du meine G?te, was ist denn pl?tzlich in dieses Land gefahren? -Geht da gerade ein Ruck durch Deutschland, den ich nicht mitbekomme, weil ich jeden Tag arbeiten gehe? Und ?berhaupt, wer ist denn eigentlich hier die Zielgruppe?
Tjaha, der Xavier hat gut Lachen, der Olli auch, und der Korittke pieft sich einfach einen, wenn’s ihm mal schlecht geht. Und der Wickert, und die Kathie Witt, der Jauch, der Asamoah… alles Leistungstr?ger dieser Gesellschaft, die sich kein bi?chen Gedanken zu machen brauchen. Sowas soll den ?berzeugten Hartz-4er von der Couch und seinen kriminellen, drogens?chtigen Filius aus der Adidas Schnellfickerhose rei?en? Nicht Euer Ernst!
Wo bei mir noch ein Funken Stolz aufkommt, wenn ich an den Steueranteil meiner letzten Gehaltsabrechnung denke, w?hrend mir von der anderen Seite der Glasscheibe jemand zuruft, ich sei Deutschland, da lachen sich doch die 3 Penner, an denen ich jeden Morgen unweit des Bahnhofs vorbeilaufe sowas von kaputt bei, da? sie fast ihren Lambrusco versch?tten. Die haben n?mlich keinen Fernseher, die wissen gar nicht, da? auch sie Deutschland sein k?nnten, wenn sie doch nur ab und an ferns?hen und sich berufen lie?en.
Nee nee Leute, richtige Baustelle, aber falscher Film. Wer oder was ist denn nun wirklich Deutschland? -Dieses Kasperltheater, das die Herrschaften da in Berlin abziehen etwa? Der W?hler hat eindeutig gesprochen, und nun, nach 4 Wochen hat man sich doch noch dazu durchringen k?nnen, im W?hlerauftrag das Arbeiten beginnen und die Arroganz der Herrschenden ablegen zu wollen. Koalitionsverhandlungen, wenn ich das schon h?re! Was gibt es denn da noch zu verhandeln? Die Kost?me sind verteilt, bitte hinten anstellen, ihr Ticket liegt am Schalter f?r sie bereit. Und dann ab zum Mond, oneway.
Diese 82 Millionen Deutschl?nder kommen gar nicht umhin, sich verarscht zu f?hlen. Zum Beispiel, lieber Herr M?ntefering, pl?tzlich nun doch 2% Mehrwertsteuererh?hung fallen mit Sicherheit nicht mehr unter „man mu? manchmal Kompromisse eingehen, um eine stabile Regierung zustande zu bringen.“ Ach was soll’s auch, wir ham’s ja, nicht? Dieser Eindruck dr?ngt sich echt auf, wenn man zum verkaufsoffenen Sonntag in die Stadt geht. Da wird konsumiert bis die Schwarte kracht. Als ob es da was anderes g?be. Oder billiger. Oder von h?bscheren Verk?uferinnen. Und noch ein Eis und ne Wurst dazu, bruacht Mami sp?ter nicht mehr kochen.
Ihr Kinner, ich sach’s Euch, wenn ich Deutschland bin, dann liegt das Land bald ganz weit weg.

Es mag kein Geheimnis sein, da? ich Bahnfahren grausam finde. Zumindest im Nahverkehr hat diese traditionelle Form der ?ffentlichen Bef?rderung durch Versp?tungen und ?berf?llte Z?ge seinen Charme verloren. Wenn ich doch einmal Bahn fahre, dann geschieht das nicht aus Umweltbewu?tsein, sondern hat immer seinen guten Grund.
So wie auch heute, Krefeld – Bonn. Umsteigen in K?ln in eine versp?tete, viel zu kleine RegionalBahn, in der ich auch noch die ganze Strecke stehen mu?te. Links ein versagtes Deo, direkt vor mir zehn Kilo Schuppen auf schwarzem, speckigen Kragen, irgendwo h?lt jemand nichts vom Rauchverbot, und von hinten rechts kommt mir Hungermagen mit Kaffee-Kippe ?ber die Schulter gekrochen.
Und wann immer man denkt, es kann gar nicht mehr schlimmer kommen, hat der Rheinl?nder noch was in Petto!
Ein beim Einsteigen schon recht desolat wirkender Anh?nger des 1. FC Podolski in auffallender Vereinstracht suchte sich zielstrebig ein Pl?tzchen zum Sitzen und nickte kurz nach K?ln Hauptbahnhof seelig weg. Betrunkene Fu?ballfans sind mir pers?nlich ja am liebsten, wenn sie schlafen. Nach kaum 10 Minuten Fahrt in diesem ohnehin brutal ?berf?llten Zug wachte der Kerl dann auf, um sich aus voller Brust nach allen Seiten gro?z?gig zu ?bergeben. Nein, ich sollte besser „er kotzte alles voll“ sagen, denn das Bild, das dieser Mensch da bot, war absolut unterirdisch. Klar, da? das auch die Aufmerksamkeit meiner Mitreisenden erregte, die ihn erst kr?ftig anfeuerten, nur um ihn dann f?r die Sauerei zu beschimpfen und ihn mit Klopapier dekorierten. Die beiden jungen Polizeisch?lerinnen vor mir mu?ten gl?cklicherweise an der n?chsten Haltestelle raus, sonst h?tte ich wohl eine vollgekotzte Jacke gehabt. Die eine war schon ganz gr?n im Gesicht. In solchen Momenten bin ich irre froh, durch die Strapazen des Zivildienstes meinen Brechreiz erheblich gesenkt zu haben. Und auch ich gebe zu, da? der Zivildienst-Bonus irgendwann aufgebraucht war und ich daher froh war, das ganze nicht zwingend mit ansehen zu m?ssen, direkt unter der L?ftung zu stehen, und auf den Ohren die neue Apoptygma Berzerk gehabt zu haben, denn so ?bert?nte dies wenigstens das Gepl?tscher des Fu?ballfans. (?brigens, an dieser Stelle sei schnell erw?hnt, da? das Album extrem gew?hnungsbed?rftig ist, aber die Coverversion von „Cambodia“ definitiv ?berzeugt und hundert pro besser ist als das Original von Kim Wilde, die ja darin eigentlich nie den Ton getroffen hat.)
Bei unserem Aktionsk?nstler scheint aber nicht nur das letzte Bier, sondern eher die letzten 20 Bier schlecht gewesen zu sein, denn auf einmal meldete das olfaktorische Register noch einen zweiten Geruch, den diese Kreatur, die wenig an Zivilisation erinnerte, aus der anderen K?rper?ffnung absonderte.
Es lag sicher nicht nur an ihm, da? sich der Zug immer weiter entleerte, und so der Kreis derer, die das Schauspiel unfreiwillig miterleben mu?ten, kleiner wurde. Irgendwann grunzte der Kerl noch was von „Godesberg, ich mu? nach Godesberg“, und ich ?berlegte echt, ob ich nicht in Bonn aussteige und die U-Bahn nachhause nehmen soll. Unertr?glich war der Gestank am Werden, und so mit der Zeit machte mir der Kollege Angst. Sp?testens, als er nochmal Br?ckchen hustete und der P?bel wieder was zum Gaffen hatte, und dann aus der Stille nach den pl?tschernden Lauten seine verklebten Stimmb?nder was von „Arzt… ich brauche einen Arzt… w?hlt denn niemand 112″ grunzten und sich die K?pfe pl?tzlich wegdrehten, hatte ich ein akutes Gef?hl von Alleinsein mit einer Situation, die mir alles andere als geheuer war.
Von den anderen Herrschaften machte niemand Anstalten, also fa?te ich mir ein Herz und dr?ckte den Knopf der SOS-Sprechanlage. Beim zweiten Dr?cken bekam ich auch prompt eine Audienz beim Zugf?hrer und orderte einen Krankenwagen, der sich um unsere beinahe-Alkoholleiche k?mmern sollte. Was so toll an der Auslegware in dem Abteil gewesen ist, da? da alle, die ich danach ansehen wollte, spontan hinschauten, ist mir schleierhaft.
Vielleicht war es ja eine Fehlentscheidung, ?bertrieben, nicht n?tig, was wei? ich. Wenn aber vor meinen Augen einer liegt, der nicht mehr nach unten, sondern sich selbst den Hals vollkotzt, dann h?rt der Spa? auf. Es kann doch nicht im Ernst sein, da? ich der einzige in diesem ganzen Zug war, der da ein extrem ungutes Gef?hl bei hatte, einen so zugerichteten Mitmenschen einfach seinem Schicksal zu ?berlassen! Was laufen da drau?en blo? f?r Leute rum? -Man mu? schon Angst haben, da? man geholfen bekommt, wenn einem selbst mal was fehlen sollte…

5 nach aldente

Wie lange 8 Minuten doch sein k?nnen! Und ich meine das nichtmal im Hinblick auf die Tatsache, da? ich mit knurrendem Magen nach 90min strammen Trainings am Herd stand. Es waren wie so oft die Umgebungsvariablen, die mir diese 8 Minuten wie Stunden erschienen lie?en. (Vielleicht interessiert es zudem an dieser Stelle, da? ich normalerweise die billigen Hartweizengrie?-Nudeln vom Discounter per Erfahrungswert gute 10-12 Minuten einweiche, bevor ich sie f?r wirklich genie?bar befinde.) W?hrend das Wasser noch dem Siedepunkt entgegenstrebt, bin ich mehr als nur bem?ht, den meinen nicht zu erreichen. Mich zu beruhigen, und zwar damit, da? ich das alles bald nicht mehr ertragen mu?. Mich daran zu erinnern und immerwieder neu selbst zu ?berzeugen, da? auch billiger Edelstahl keines von den Viechern, Sporen und Einzellern, die sich so zahlreich drumherum tummeln, an mein gutes Essen durchl??t. Als ich die Nudeln ins Wasser sch?tte, kommen 5 weitere Umgebungsvariablen hinzu, also quasi eine Gleichung mit nun 5 Unbekannten. Ich ringe sehr mit mir, besinne mich auf meine guten Manieren, rei?e mich permanent am Riemen, nur, um die Gleichung nicht nach einer der Unbekannten aufzul?sen. Stattdessen klammere ich aus: alle Unbekannten auf die Terasse. Hat funktioniert, aber der Spott ist mir sicher. Tjaha, was bin ich auch f?r ein saubl?der Spie?er. Ach nee, „junger Mann“ hat eines der Kinder ja zu mir gesagt. Als ich die Nudeln abgie?e, sind genau 8 Minuten rum. So lange haben wir fr?her nie f?r ne Zigarette gebraucht! Thunfisch, Zucchini, Nudeln, Tomatenmarkt – alles in die Pfanne, jetzt nur nicht tr?deln, sonst kommt die Horde und missioniert die K?che mit pseudo-pflichtbewu?tem Abwasch. Ich beschlie?e beim Umr?hren, keinen Ha?-Beitrag auf die holl?ndische Studentenwelt zu schreiben. Beim Anrichten steht das Fazit fest, das ich mir auch f?r die n?chste Zeit auf die Fahne schreiben werde: Sich nicht die Szene von Komparsen versauen lassen, sondern wieder mehr auf die Protagonisten konzentrieren!

Alle Jahre wieder

Der Segen einer Studentenstadt liegt manchmal auch sehr nahe an dessen Seuche. Wieder ist ein Jahr rum, mann, verdammt schnell ging das. Mein Verbindungsidioten-Nachbar und ich reden noch immer nicht mehr als das N?tigste miteinander, also mu? der Groll doch recht tief sitzen. Erinnern wir uns: Seine Horden sind bei uns eingefallen, raubten und brandschatzten und hinterlie?en etwas, was diesem Vokabular folgend im verkleinerten Ma?stab gut mit ‚verbrannter Erde‘ bezeichnet werden kann. Heuer ist es wieder soweit, diese Stadt und ihre nicht-involvierten Bewohner m?ssen die Krankheit ertragen, die die Verbindungen einmal im Jahr auf „die Neuen“ loslassen: die INKOM.
Inkom, das ist wie Diarrh?, Husten, Schnupfen, Ohr- und Zahnschmerzen gleichzeitig. Das klebrige, gelbe Sekret sind all die, die dieser Virus befallen hat. Fast wie bei Stephen King glaubt man nicht nur dem Ausnahmezustand gegen?berzustehen, sondern auch daran, da? alle anderen irgendwie Zombies sind, vor denen man sich besser gut h?ten sollte.
Pilgernd ziehen sie gen Mecc(a), sich alle supi kennenzulernen w?hrend man ohne R?cksicht auf kollaterale Sch?den oder v?llige Verbl?dung mit asozialem Verhalten als Resultat sich betrinkt. Ach nein, ich verga? schon wieder! Hier hat dieser Zustand ja einen Namen, ja eine eigene Vokabel: gezellig!
Morgen fr?h werden wieder dutzende Studenten von dieser fiesen Pl?rre, die man bei den traditionsreichen Festivit?ten ausschenkt, schier unendliche Kopfschmerzen haben. Andere werden zwischen stark reinigungsbed?rftigen Laken entweder in ihrem eigenen Erbrochenen oder mit einer im n?chternen Zustand h?chst widerw?rtigen Person, die man vor 8 Stunden nichtmal kannte, geschweigedenn h?tte kennen wollen, aufwachen. Hier ist die Frage erlaubt, welches das ?blere ?bel ist. Kondome wird man zum Gl?ck in den Welcome-Packs verteilen – allerdings erreichen die meisten eh nicht ihre Bestimmung. Diese ‚gezelligen‘ M?chtegern-Erwachsenen werden 1001 Anwendung daf?r finden: Egal ob ?berdenkopfziehenundaufblasen, Autoantennendekoration, oder mit Wasser gef?llt zum ach so witzigen Rumwerfen. Klasse.
Den Deutschen Studi erkennt man auf 50 Metern auch noch mit 8 Promille und verbundenen Augen. Nicht, da? wirklich jeder dieser Tage seine Eltern dabei haben zu scheint, nein, noch nie ist es mir so deutlich gewesen, wie sehr sich Optik, Haptik und ?berhaupt das ganze Audio-Visuelle von den niederl?ndischen Spa?machern unterscheidet. Damit meine ich nichtmal die Trekking-Sandalen, Eastpack-Rucks?cke und Salewa-Allwetterjacken, die aus dem Golf IV mit D?sseldorfer, K?lner oder Aachener Kennzeichen aussteigen und gleich so einen gewissen pfadfinderischen Ehrgeiz an den Tag zu legen scheinen, wie man sich denn nun hier, im Ausland!, wohl am geschicktesten bewegt. Und wohin vor allem. Andere tauschen im Dialog auch brandhei?e Neuigkeiten ?ber die „in-come“ aus. S??, ausgesprochen goldig, sowas. Hach ja, wir waren auch mal jung…
All das geht aber dieses Jahr nicht vonstatten, ohne da? das Wetter als mein extrapolierter, hoch empor gehaltene Mittelfinger fungiert, der meine Ansprache, Willkommensbotschaft und Mitteilung an diese ganzen Gehirnspender ist, die ab heute 4 Tage Narrenfreiheit mit Hirnausschalten gebucht haben und darum meinen, die Stadt geh?re ihnen: Es gie?t zeitweise in Str?men! Nein Freunde, in Wahrheit geh?rt Ihr dieser Stadt, und es wird ein verdammt langer und anstrengender Weg, bis sie Euch wieder in die Realit?t erbricht. Wehe dem, der sich bei der S?ure und Peristaltik, die ihn/sie in den kommenden Jahren erwartet, nicht besser ein dickes Fell zulegt.

PS: Nicht vergessen, mir in die Comments zu schreiben, da? ich ja nur neidisch auf ein richtiges Studentenleben mit exzessiven Exzessen, l?sternen Gel?sten, l?cherlichen Lachnummern, freundlichen Freunden, und nat?rlich -nicht zu vergessen- lebenswertem Leben bin!

20 Jahre Privatfernsehen

Es gibt Grund zu feiern: 20 Jahre Privatfernsehen in Deutschland! ?berall war zu h?ren, da? die Verantwortlichen gleicherma?en wie die Protagonisten offenbar nichtmal selber wu?ten, wie es blo? passieren konnte, da? man sich derart lange auf dem Markt gehalten hat. Stimmt, ist mir ehrlichgesagt auch immerwieder ein R?tsel. Viel mehr Grund zur Sorge bereiten mir eigentlich die neuen „Formate“, wie sie der Fachjargon nennt. Ob das, was da in der Post-Big Brother’schen ?ra und ohne Chin-Chin geboten wird, ?berhaupt Format hat, bleibt stark anzuzweifeln.

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Deutschland, deine Dichter und Denker!

kling.jpgDie Deutschen schreiben und lesen wieder! Ja ist es denn zu fassen, der Deutschen liebstes Gut und h?chster Wert erfuhr dieses Jahr eine beispiellose Renaissance. Wer nun allerdings glaubt, diese Nation h?tte sich mit Dichterf?rsten, Philosophie und Klassikern befa?t, der wird derbe entt?uscht. „An meinem 27. Geburtstag hielt ich ein ganz besonderes Geschenk in der Hand: Meinen ersten Pornoschwanz.“ So m?ssen heutzutage B?cher beginnen, um Einzug in deutsche Wohnzimmerschr?nke zu halten! Goethe, Schiller, Hesse und wie sie alle hei?en, es sei Euch post mortem eines gesagt: „Bebende Busen“ und „brennendes Verlangen“ sind heute abgemeldet, wenn sie nicht gerade in Gina Wild’s Biographie stehen.

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Hoffnungslose F?lle

Im Zeitalter der Mediokratie nehmen die Bem?hungen um Unterhaltung (neudeutsch: Entertainment) zuweilen seltsame Ausw?chse an. Keine Angst, der Autor wird sich im Folgenden keineswegs ?ber Castingshows oder die Rhetorik von MTV-Moderatoren auslassen, auch werden die 0190-Sozialhilfepornos nicht Gegenstand der Kritik werden, nein, vielmehr besorgt mich das Niveau, auf dem selbsternannte Quizsender unterwegs sind. 9Live nennt sich eine dieser Krankheiten, der f?r sich in Anspruch nimmt, Deutschlands erster Quizsender sein zu wollen. Wer beim Stichwort „Quiz“ allerdings an Hans-Joachim Kulenkampf, Hans Rosenthal, Wim Toelke, von mir aus auch an G?nther Jauch und J?rg Pilawa denkt, dem kann ich gar nicht sagen, wie falsch er damit liegt! Denn diese Herren gl?nzten und gl?nzen noch durch wenn nicht spannende, dann wenigstens hochwertige Unterhaltung im w?rtlichen Sinne. Zurecht mag die Bezeichnung „Quiz“ dann gelten, denn darunter versteht man gemeinhin Fragen- und Antwortspiele, so der Duden. Jedoch mu? dabei eines beachtet werden, und das wu?te man schon im alten Rom, wo ‚Brot und Spiele‘ eine l?ngere Tradition hatten: Quod licet Iovi, non licet bovi – was Jupiter erlaubt ist, ist nicht dem Ochsen erlaubt.

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Saurus bedankt YOU!

Es ist kein Geheimnis, da? f?r den Fall, da? Dummheit weh t?te, manche Leute sich den ganzen Tag nur so vor Schmerzen kr?mmen w?rden. Interessant zu beobachten ist hingegen der gemeine Holl?nder, eine im Allgemeinen scheinbar absolut schmerzfreie Gattung, die gerne im Rudel auftritt, um gemeinsam der Dummheit zu fr?hnen.

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