Auch wenn man das im linken Bild Verbotene eigentlich den lieben langen Tag tun m?chte, ja sogar vielleicht tun sollte, ist solch ein Schild an der Lorenzkirche inmitten des bekannten N?rnberger Christkindlesmarkt zwischen Gl?hweinbuden, um die sich Busladungen von Kegelclubs, Grauen Panthern, Junggesellenabschieden, Weihnachtsfeier-feiernden Erzieherinnen und ein vollst?ndig angetretener Swingerclub aus Bochum gemeinschaftlich zur Vernichtung des hei?en Traubenabfalls zusammengerottet haben, schlicht fehl am Platze! Nochmehr m?chte man es allen Muddies und Ommies verbieten sich zu ‚lagern‘, schlie?lich blockiert so ein Tro? aus Vaddermudderkind samt Omi und mit Kinderwagen, die sich alle an den H?nden halten mehr als nur normales Weitergehen. Der Am?sement-Faktor leidet nach dem dritten Kind, das man -nat?rlich versehentlich- umgerannt hat, erheblich. Zwar weniger durch strauchelnde Vorw?rtsbewegung als viel mehr noch durch das Keifen der Besitzerin. Kommen dann noch Kinderwagenspoiler, die mit Schwung in die Hacken geparkt werden dazu, und zwangen einen unvermittelt stehenbleibende Prozessionen mit Hund links, Sohnemann rechts, Handy am Ohr und Bratapfel im Mund zum x-ten Male auf einem Zickzackkurs durch die Reihen, h?rt der Spa? auf! Neben all den Leuten, die sich im Jahresturnus zur Freakshow in N?rnberg treffen, m?ssen hier unbedingt die Buden mit ihrem gleicherma?en vergeblichen wie ?berteuertem Angebot Erw?hnung finden. Nirgends ist der Weihnachtsmarkt so sch?n wie in N?rnberg, sagt man, aber auch nirgends bieten an jeder Ecke so viele H?ndler einen derartigen Ramsch feil, da? einem die Worte fehlen. Nach dem dritten Lebkuchenstand erbarmt man sich f?r einen zugegebenerma?en exzellenten Honigkuchen, schlie?t dann aber auch die Akte „Lebkuchenst?nde“, denn man hat es dann einfach gesehen. Daran ?ndern auch die ‚Jungen Wilden‘ der Lebkuchenzunft nichts mehr, die ihre Backwerke mit den abenteuerlichsten Neon-Designs „versch?nern“. Grausam! Ein beliebter Standard, auf den man sich scheinbar echt verlassen kann, sind nat?rlich die N?rnberger Rostbratw?rstchen, auch „3 im Weckla“ genannt. Die gehen immer und ?berall. Wer in Sachen Gl?hwein seinen Horizont erweitern will, sollte unbedingt den Kinderpunsch vermeiden (denn der ist alkoholfrei), und zum Heidelbeer-Gl?hwein greifen. Der kommt ziemlich l?ssig in einem bemalten Keramikstiefel daher, f?r den es sich durchaus lohnt, auf das Pfand von 2 Euro zu pfeifen. Schlichter Wucher sind dagegen die Preise f?r jede nur erdenkliche Abart von Christbaumschmuck, egal ob Kugel oder Holzspielzeug, das ist jenseits von Gut und B?se. Umso mehr verwundern Scharen von Japanern, die halb Seiffen leerkaufen und daf?r ein Verm?gen in Yen f?r unsere doch momentan so teuren Euros hinbl?ttern. ?berhaupt nerven diese Menschen sowieso erheblich, sie kommen gleich auf Platz 2 hinter den omnipr?senten US-Soldaten. Ich bitte sehr um Vergebung, aber wer mit 5 T?ten Ramsch an den Armen und 2 Kameras um den Hals nach einer l?cherlichen Tasse Gl?hwein hackestramm ist, der hat in so einem Irrenhaus nichts verloren! Oder bin ich es, der da fehl am Platz ist? -Kann gut sein, denn das w?rde meine jahrelange, sich aber mildernde Allergie gegen Menschenaufl?ufe dieser Art erkl?ren! Deswegen fl?chteten Alice und ich uns nach einer Zeit, die wir psychisch wie physisch f?r angemessen hielten in die N?rnberger Einkaufsstra?en. Leider war auch dieses Bestreben, die letzten noch fehlenden Geschenke zu besorgen, nicht von Erfolg gekr?nt, soda? wir nach einem letzten Versuch, das Ultimative am N?rnberger Christkindlesmarkt zu entdecken, in die U-Bahn stiegen und zu unserem Park&Ride-Parkplatz gondelten. (?brigens sehr zu empfehlen!)
Andere Baustelle: Mein Prof f?r Konsumentenverhalten hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich frohlockte doch schon seit Wochen, da? ich dieses Jahr zum ersten Mal seit X Jahren keine Klausur rund um meinen Geburtstag zu schreiben habe… Guess what! -Am 18ten Dezember ?ffne ich nicht nur ein weiteres T?rchen in Alices tollem Adventskalender, nein, ich werde auch einen Pr?fungsbogen aufschlagen und in einer Stunde plus 30 Minuten Erasmus-Bonus versuchen, 3 ECTS klarzumachen. Meine G?te, was weihnachtet es mir!
1 Kommentar zu “Satz mit X”
Den N?rnberger Weihnachtsmarkt als „Freak-Show“ zu bezeichnen, ist wirklich passend! Besser h?tte ich es nicht ausdr?cken k?nnen… ;-) Jetzt wissen wir zumindest, wo wir n?chstes Jahr um diese Zeit nichts verpassen. Obwohl die Rudel von Japanern, die willenlos hinter ihrem mit einem gelben F?hnlein wedelnden Alpha-Reisef?hrer-Tier hinterhergelaufen sind, hatten schon was… :-)