Eine gel?ufige Fehlannahme von Mallorca ist, es hielten sich hier ausschlie?lich nur Deutsche auf. Dicke Deutsche, um genau zu sein, so mit ohne Manieren und so. Das stimmt keineswegs: Es gibt auch d?nne Deutsche hier, normal-beleibte Deutsche, und in jeweils jeder bildungstechnischen Auspr?gung, die man sich vorstellen kann.
Gegen?ber, auf der anderen Seite der Bucht sind au?erdem Engl?nder und Holl?nder gern gesehene (weil zahlende) G?ste. Das war’s dann aber auch schon so langsam – treffen tut man sich sowieso nirgends. Am Strand von Es Trenc allerdings geschehen solch kleine Wunder, die die Herzdame dann zum Anla? nimmt, um von „ungeahnter Artenvielfalt auf Mallorca“ zu sprechen: Alle Kategorien Deutsche, Briten, Spanier, Italiener, irgendwelche Nordv?lker, Schwaben, verschiedene Osteurop?er und nat?rlich solche, die immer versuchen, ihre Herkunft bestm?glich zu vertuschen – also auch Deutsche – sind da vertreten.
Im Verlauf eines solchen Strandtages kann ich immer viel ?ber die unterschiedlichen Kulturen lernen, w?hrend ich bem?ht bin, auf meiner Strandliege nicht wund zu liegen. Was da so alles rum- und vorbeil?uft… Heinz Strunks wunderbares Buch „Fleisch ist mein Gem?se“ hat meinen Aufmerksamkeitssinn in einem Punkt der P?rchenanalyse ganz besonders bereichert: Wie es wohl bei manchen sein kann, da? sich zwei so h??liche Leute gegenseitig geil finden k?nnen. Herrlich, ein wahres Fest, dieser Gedanke.
Tjaja, der Mensch ist eben kein Beilagenesser, auch wenn einige sich so benehmen. Da ist das Meer mit 26 Grad eindeutig zu kalt und vor allem viel zu t?rkis, der Strand zu hei?, die Sonne zu grell, oder eine Sch?nwetterwolke macht zuviel Schatten, der Wind ist zu stark, in der Sonne ist es aber zu hei?… Mann mann mann, man m?chte sie echt heimschicken, wo sie sich nur aussuchen brauchen, in welcher Regenjacke sie rumlaufen m?gen. Selbst bei perfekten Bedingungen finden sich dann im Wasser Reste von Hochseealgen und einige Fetzen Seetang. -Ein klarer Grund, bei knietief in so einem v?llig verdreckten Meer einen Ekelanfall zu bekommen und linea recta das rettende Ufer wieder anzusteuern. Das sind dann genau die Leute, die in der Sushi-Bar alle 34 Algensorten mit Namen kennen und sie mit dem h?chsten Genu? um ihren rohen, kalten Fisch gewickelt verspeisen. R-e-diculous!